05.05.2016

Joerg Fiedler 2014 gross 258e9c13Erneut macht die deutsche Degen-Elite Station in Leipzig. Am kommenden Wochenende fechten sie in der ARENA Leipzig ihre Titelträger im Einzel und in der Mannschaft aus.

In der Messestadt werden die Karten Fall neu gemischt. Mit Imke Duplitzer aus Halle und Constantin Böhm aus Heidenheim sind die amtierenden Titelträger auf jeden Fall am Start.

 

Einer wird am Wochenende nicht in gewohnter Fecht-Montur zu sehen sein. Lokalmatador Jörg Fiedler vom gastgebenden FC Leipzig verzichtet auf einen Start vor eigenem Publikum. „Die vergangenen Monate haben ungemein geschlaucht“, so der 37-jährige vorab. „Daher habe ich mich entschieden, die Saison nach der leider verpassten Olympia-Qualifikation zu beenden“, sagt er weiter. Wie es weiter gehe, dazu wollte er sich nicht äußern. „Ich will erst ein Mal Abstand gewinnen, mich von dem ganzen Stress erholen. Nach Ende der Wettkampfsaison werde ich mir Gedanken machen, wie es weiter geht“, so der sympathische Sachse.

Eines macht er bereits mit viel Herzblut. Fiedler ist nicht nur ein Ausnahmefechter, er ist bereits dabei, sich einen Namen als Trainer zu machen. Seinen Schützling Artur Fischer führte er bis zur Kadetten-Weltmeisterschaft. Der wurde zudem DM-Zweiter bei den Kadetten vor wenigen Tagen in Reutlingen. Das von Jörg Fiedler trainierte Leipziger Degen-Team holte gar Gold in der Mannschaftsentscheidung bei der Kadetten-DM.

„Na klar bin ich bei den Meisterschaften dabei“, erklärt Jörg Fiedler. Er werde an beiden Tagen neben der Fechtbahn stehen und die Leipziger Vertreter fleißig coachen. Schließlich kenne er ja die versammelte Konkurrenz. Besonders stolz sei Fiedler zudem, dass sein Schützling Artur Fischer am Sonntag in der Mannschaft mit am Start ist.

In Sachen DM-Titel traut Jörg Fiedler seinem Kumpel Constantin Böhm zu, dass der den Titel verteidigt. „Aber auch Christoph Kneip, Falk Spautz, Stephan Rein oder einen der jungen Fechter sollte man nicht aus den Augen verlieren“, meint Experte Fiedler. „Ich gehe auf jeden Fall von spannenden Kämpfen aus, ist der nationale Titel doch immer sehr begehrt.“

Bei den Damen tritt Vorjahressiegerin Imke Duplitzer in Sachen Titel Nummer 10 deutlich auf die Euphoriebremse: „Ich habe mich in den letzten Wochen intensiv auf mein Studium konzentriert, viel gebüffelt und mich auf Prüfungen vorbereitet. Da war nicht viel Zeit zum Fechten“, so die zweimalige Europameisterin und angehende Psychologin. „Den Titel habe ich daher nicht wirklich auf dem Schirm. Sicher will ich ein gutes Turnier fechten, aber es gibt noch andere, die den Gesamtsieg anstreben“, so die Degenspezialistin. Sie setzte ich in einem spannenden Finale vor Jahresfrist gegen die Leipzigerin Monika Sozanska mit 11:5 durch.

Lokalmatadorin Monika Sozanska ist der Titel durchaus zuzutrauen. Die 33-jährige konnte zwar bereits zwei Mal einen Mannschaftssieg bei einer DM feiern, aber der Einzeltitel fehlt ihr noch in der Sammlung. Neben ihr sind aber auch Fechterinnen, wie Alexandra Ndolo (Leverkusen), Beate Christmann (Tauberbischofsheim), Ricarda Multerer (Heidenheim) oder Nadine Stahlberg (Offenbach) auf den Gesamtsieg fokussiert.

Es werden also spannende Gefechte in der ARENA Leipzig. Das Leipziger Publikum wird sicher nichts dagegen haben, wenn die Titel in der Stadt bzw. in der Region bleiben.